GfK-Konsumklima Februar 2021: Schock vorerst überwunden

Julia Breil
26 Februar 2021

Nach dem Lockdown-bedingten Einbruch zu Jahresbeginn erholt sich die Konsumstimmung im Februar. Für März wird laut GfK-Konsumklima ein weiterer leichter Anstieg erwartet. Von den guten Ergebnissen des Vorjahres ist das Konsumklima jedoch noch weit entfernt.

Horecanews, 26.02.2021 – Zum verbesserten Konsumklima im Februar tragen neben steigender Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung auch eine sinkende Sparneigung bei, heißt es in der aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts GfK. „Die Verbraucher erholen sich etwas von dem Schock, der sie nach dem harten Lockdown Mitte Dezember erfasst hat. Die zuletzt gesunkenen Infektionszahlen und die angelaufenen Impfaktionen nähren die Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der Maßnahmen“, sagt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.

Sowohl Konjunktur- als auch Einkommenserwartung können die Verluste aus dem Vormonat mehr als wettmachen. Die Anschaffungsneigung, die zu Jahresbeginn knapp 37 Punkte verloren hatte, kann mit einem Plus von 7,4 Zähler nur etwa ein Fünftel der Vormonatsverluste hinzugewinnen. Momentan weist der Indikator 7,4 Punkte auf und liegt damit mehr als 46 Zähler unter Vorjahresniveau.

Bis sich die Lage dauerhaft verbessert hat, wird es jedoch noch dauern. „Eine nachhaltige Erholung der Anschaffungsneigung und damit auch des Konsumklimas wird es erst dann geben, wenn der harte Lockdown beendet wird und Geschäfte sowie Hotels und Restaurants wieder öffnen. Sollten die Maßnahmen dagegen sogar noch einmal verlängert werden, schwinden die Chancen auf eine zügige Erholung und dem Konsumklima stehen weiterhin schwierige Zeiten bevor“, betont Bürkl.

Einkommenserwartung steigt

Nach vier Rückgängen in Folge legt die Einkommenserwartung im Februar wieder zu. Mit einem Plus von 9,4 Zählern fällt der Anstieg laut GfK sogar „signifikant hoch“ aus. Mit aktuell gemessenen 6,5 Punkten liegt der Indikator jedoch noch immer knapp 35 Punkte unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres.

Mit der Hoffnung auf ein Ende des harten Lockdowns steigt auch die Erwartung anzunehmende Einkommen. Die Kurzarbeit könnte wieder zurückgefahren werden und möglicherweise auch eine Reihe von Insolvenzen verhindert werden. Dies würde die Angst vor Jobverlust reduzieren.

Hoffnung auf Aufschwung

Die konjunkturellen Aussichten der Bundesbürger hellen sich wieder auf. Der Indikator Konjunkturerwartung gewinnt 6,7 Zähler und klettert damit auf acht Punkte. Im Gegensatz zu Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung weist er zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres sogar ein Plus von knapp sieben Punkte auf, heißt es von der GfK weiter.

Wesentliche Teile der deutschen Wirtschaft, wie zum Beispiel das verarbeitende Gewerbe, sind nicht von den Schließungen betroffen. Deren Auftragslage konnte sich zuletzt wieder verbessern. Die Verbraucher gehen laut GfK davon aus, dass in diesem Jahr zumindest ein beträchtlicher Teil der Wachstumseinbußen des vergangenen Jahres wieder wettgemacht werden kann. Dazu trägt unter anderem auch die positive Entwicklung des chinesischen Binnenmarktes bei, wovon in erster Linie die exportorientierten Unternehmen profitieren können.

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