Lebensmittelverschwendung / BMEL: „Auf dem richtigen Weg“

Julia Breil
24 März 2021
Auf dem zweiten Nationalen Dialogforum Mitte März 2021 zog das BMEL eine Zwischenbilanz der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und stellte erste Erfolge vor. Bundesministerin Julia Klöckner mahnte jedoch auch weiteren Handlungsbedarf an.

Horecanews, 24.03.2021 – Für den Zeitraum 2019 bis 2023 stellt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Zuge der Nationalen Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung erstmals insgesamt zwölf Millionen Euro für den Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung zur Verfügung. Damit sollen wirksame Maßnahmen für alle Sektoren der Versorgungskette von der Produktion und der Verarbeitung über den Handel und die Außer-Haus-Verpflegung bis hin zu privaten Haushalten entwickelt und umgesetzt werden.

Bisherige Erfolge

Sowohl in der Außer-Haus-Verpflegung als auch im Groß- und Einzelhandel konnten laut Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, bereits erste Fortschritte bei der Reduzierung von Lebensmittelabfällen erzielt werden. So seien in den Modellbetrieben der Außer-Haus-Verpflegung im Schnitt 25 Prozent der Lebensmittelabfälle eingespart worden. Darüber hinaus hätten sich 21 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels zu verbindlichen Maßnahmen verpflichtet – unter anderem dazu, Daten im eigenen Unternehmen zu erfassen und mit mindestens einer sozialen Einrichtung zu kooperieren. Auch die Datenlage zur Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel habe sich deutlich verbessert, informiert Klöckner. Das sei wichtig zu wissen, um mit konkreten Maßnahmen ansetzen zu können.

„Mit unserer Strategie gehen wir das Problem der Lebensmittelverschwendung entlang der gesamten Versorgungskette an. Alle Beteiligten werden in die Pflicht genommen, wir wollen ein Umdenken erreichen – auch mit gesetzlichen Maß-nahmen wie aktuell bei dem Verbot unlauterer Handelspraktiken“, betont die Bundesministerin. Ziel sei es, in allen Sektoren Maßnahmen zu etablieren, die verhindern, dass Abfälle überhaupt erst entstehen. Julia Klöckner erklärt: „Die bisherigen Erfolge zeigen, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Alle Beteiligten rufe ich auf, weiter zielgerichtet und ambitioniert voranzugehen.“

Lebensmittelabfälle in Deutschland

Rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel werden dem BMEL zufolge in Deutschland jedes Jahr entlang der Lebensmittelversorgungskette als Abfall entsorgt. Dabei entfallen mit 1,4 Millionen Tonnen knapp 12 Prozent auf die Primärproduktion und 18 Prozent (2,2 Mio. Tonnen) auf die Verarbeitung. Der Handel hat einen Anteil mit vier Prozent (0,5 Mio. Tonnen) und die Außer-Haus-Verpflegung mit 14 Prozent (1,7 Mio. Tonnen). Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht mit 52 Prozent (6,1 Mio. Tonnen) in privaten Haushalten – jeder Verbraucher wirft laut BMEL demnach etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg.

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