DGE: Gesund Essen, wenn andere schlafen

Julia Breil
24 April 2021
Rund 16 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland arbeiten im Wechselschichtmodell und müssen somit auch die Mahlzeiteneinnahme entsprechend den Arbeitszeiten anpassen. Ein kostenfreier Folder der DGE gibt Tipps für eine gesundheitsfördernde Verpflegung bei Nacht- und Schichtarbeit.

Horecanews, 24.04.2021 – Nicht nur das Arbeiten, auch spätes oder nächtliches Essen stellt eine Höchstleistung für den Körper dar. Denn es widerspricht dem natürlichen Rhythmus und kann daher langfristig Folgeerkrankungen mit sich ziehen. Wie die Verpflegung bei Nacht- oder Schichtarbeit trotzdem gesundheitsfördernd gelingen kann, darüber gibt die Neuauflage des Folders „Essen, wenn andere schlafen“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Auskunft.

Stress für den Körper

„Da sich der Verdauungstrakt normalerweise nachts im Ruhezustand befindet und auf schwer Verdauliches nicht eingestellt ist, sollte besonders die Mahlzeit in der Nachtschicht möglichst leicht sein“, rät Susanne Leitzen, DGE-Expertin für Betriebsverpflegung des Fachbereichs „Job&Fit – mit Genuss zum Erfolg“. Denn nachts zu essen, bedeutet für den Körper, dass Blutdruck, Atmung und Herzschlag aktiv wie am Tag sein müssen, obwohl Puls, Verdauung und Stoffwechsel normalerweise im Schlafmodus sind. Mehrfache Schichtwechsel erschweren zudem regelmäßige Mahlzeiten, zumal sich Schichtarbeitende an freien Tagen wieder umstellen müssen, um Zeit für Familie und Freunde zu haben. Das bringt den Körper erneut aus dem Takt und kann laut Gesundheitsexperten zu Schlafstörungen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Völlegefühl sowie Verstopfung führen. Als mögliche langfristige Folgen drohen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 oder Adipositas.

Tipps und Rezeptvorschläge

Der Folder informiert auf der Basis aktueller, ausgewerteter Studien und leitet Empfehlungen dazu ab – je nachdem, ob Mahlzeiten in die Frühschicht, Spätschicht oder Nachtschicht fallen. Neben Tipps zeigt er leicht umsetzbare Rezeptvorschläge. Entscheidend seien außerdem Portionsgröße und Menge, berichtet die DGE. Empfehlenswert seien daher vor allem leichte Gemüsesuppen, Sandwiches oder Wraps, die sich an Snack-Portionen orientieren – am besten bis Mitternacht. In der zweiten Nachthälfte sollten Mahlzeiten vermieden oder auf einen kleinen Snack ausgewichen werden. Damit das Hungergefühl nicht im Schlaf kommt, empfehlen die Gesundheitsexperten alternativ ein Frühstück nach der Nachtschicht.

Der 12-seitige Folder steht kostenfrei unter https://www.jobundfit.de/fachinformationen/medien/#c233 zum Download zur Verfügung. Die Veröffentlichung erfolgt im Rahmen von „Job&Fit“, einem Teil des Projekts „In Form in der Gemeinschaftsverpflegung“ der DGE.

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