Dehoga: Lage bleibt angespannt

Julia Breil
07 Juli 2021
Trotz des bundesweiten Re-Starts im Gastgewerbe verzeichnete die Branche auch im Juni weiterhin hohe Umsatzverluste von knapp 36 Prozent im Vergleich zum Juni 2019, wie eine aktuelle Branchen-Umfrage des Dehoga ergab.

Horecanews, 07.07.2021 – Die Lage im Gastgewerbe bleibt trotz der stufenweisen Öffnungen der Betriebe angespannt. Das geht aus einer aktuellen Blitz-Branchenumfrage hervor, die der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bundesverband) Anfang Juli veröffentlicht hat und an der sich 3.300 gastgewerbliche Betriebe beteiligten. Insgesamt verzeichnet die Branche Umsatzeinbußen von 35,7 Prozent im Vergleich zum Juni 2019, wobei es dem Verband zufolge große Unterschiede zwischen den einzelnen Betriebstypen gebe.

Event-Catering und Clubs am stärksten betroffen

So sanken in den Beherbergungsbetrieben die Umsätze um 36,7 Prozent, während in der Gastronomie mit rund 30 Prozent die speisengeprägten Betriebe wie Restaurants, Imbisse und Eisdielen die geringsten Umsatzverluste aufwiesen. In der getränkegeprägten Gastronomie betragen die Einbußen hingegen überproportionale 41,9 Prozent. Am stärksten unter den Corona-Folgen leiden weiterhin das Eventcatering mit 72,9 Prozent sowie die Clubs und Diskotheken mit 88,8 Prozent.

Lange Nachwehen der Krise

„Kaum eine Branche war von den massiven Corona-Einschränkungen so hart betroffen wie das Gastgewerbe“, erklärt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Nach insgesamt neun Monaten Lockdown würden die Betriebe noch immer mit den „verheerenden Folgen der Pandemie“ kämpfen, betont er weiter. Laut Zöllick stehe zu befürchten, dass diese Betriebe auch im dritten und vierten Quartal mit erheblichen Umsatzverlusten konfrontiert seien. Die betroffenen Unternehmen rechnen sogar damit, dass erst in zwölf Monaten wieder Normalbetrieb wie vor der Krise in ihren Betrieben herrsche, wie die Umfrage verdeutlicht.

Zu den finanziell größten Herausforderungen für die Betriebe zählen aktuell die Rückzahlung von Hausbank- und KfW-Krediten, die möglicherweise drohende Rückzahlung von Soforthilfen sowie fällige Zahlungen gestundeter Mieten und Pachten, von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.

Politik muss weiter unterstützen

Mit Blick auf die gewaltigen Herausforderungen appelliert Zöllick an die Politik: „Von ganz zentraler Bedeutung ist es jetzt, dass die politisch Verantwortlichen im Bund und in den Ländern dafür Sorge tragen, dass unsere Betriebe dauerhaft geöffnet bleiben. Mehr denn je benötigt die Branche verlässliche Zukunftsperspektiven.“ In diesem Sinne begrüßt der Dehoga-Präsident daher auch die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, sich für eine Verlängerung der Überbrückungshilfe III einzusetzen. Darüber hinaus dürfe laut Guido Zöllick bei den Impfungen nicht nachgelassen werden, da nur so ein erneuter Lockdown verhindert werden könne.

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