Rational: Schnellere Erholung in Aussicht

Julia Breil
23 Juli 2021
Aufgrund staatlicher Hilfsprogramme und einem spürbaren Nach- und Aufholeffekt seitens der Gastronomiebranche verzeichnet Rational ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2021. Da die Umsatzerlöse leicht über dem Vorkrisenniveau liegen, erwartet das Unternehmen eine schnellere Erholung als gedacht.

Horecanews, 23.07.2021 – Mit Umsatzerlösen in Höhe von rund 212 Millionen Euro im zweiten Quartal 2021 konnte Rational den Umsatz des zweiten Quartals 2019 (205,1 Mio. Euro) und damit das Vorkrisenniveau leicht um drei Prozent übertreffen. Im Vergleich zum Corona-bedingt sehr schwachen Vorjahresquartal beträgt das Wachstum damit 81 Prozent. Die Rohertragsmarge des ersten Halbjahres 2021 verbesserte sich auf rund 57 Prozent (Vj., 54,7 %). Das EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) lag im ersten Halbjahr 2021 bei 84,4 Millionen Euro und damit auf dreifachem Niveau des ersten Halbjahres 2020 (Vj. 27,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge erreichte 22,3 Prozent (Vj. 9,2 %), die laut dem Unternehmen von der positiven Umsatzentwicklung in Verbindung mit einem nach wie vor reduzierten Kostenniveau profitiert habe.

Spürbare Nachholeffekte

Aus Sicht der Geschäftsleitung hätten drei wesentliche Effekte zu dieser positiven Entwicklung der Großküchenbranche beigetragen. So seien erstens nach der Öffnung der Gastronomie in den meisten Ländern und aufgrund des Beginns der Tourismussaison Investitionen getätigt und bereits gestartete Projekte fertiggestellt worden, sodass der Hersteller von Großküchentechnik von deutlichen Aufhol- und Nachholeffekten profitiert habe.

Zweitens hätten die staatlichen Hilfsgelder, die im Zuge der Krise und den damit verbundenen Lockdowns an die Gastronomiebetriebe ausgezahlt wurden, wegen ihrer begrenzten Laufzeit dazu beigetragen, Investitionen vorzuziehen. Außerdem mache sich die weltweit angespannte Versorgungslage bei den Materialien und Rohstoffen bemerkbar. Dadurch seien viele Geräte seitens der Kunden und Händler auf Vorrat gekauft worden, um den angekündigten, drohenden Lieferengpässen in den kommenden Monaten zu entgehen.

Umsatz-Aussichten

Ob sich die Erholung der ersten sechs Monate 2021 fortsetzt, hängt aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden Peter Stadelmann ganz wesentlich von zwei Faktoren ab. Zum einen davon, ob es wieder zu stärkeren Einschränkungen des täglichen Lebens aufgrund neuer Ausbrüche von Corona kommt. Zum anderen von Versorgungslage mit Vorprodukten. Insbesondere bei Elektronikkomponenten sei der Weltmarkt derzeit sehr angespannt und es könne weiterhin zu erheblichen Lieferverzögerungen oder eingeschränkten Mengen und dadurch zu längeren Lieferzeiten und zu einer späteren Umsatzrealisierung kommen, erläutert Stadelmann. Darüber hinaus führe die angespannte Liefersituation teilweise zu dramatisch höheren Komponentenpreisen und Frachtkosten.

Für die Jahres-Umsätze des Großküchentechnik-Herstellers bedeutet das: Sollten sich negative Effekte auf die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr durch die beschriebenen Szenarien ergeben, rechnet der Vorstand mit einer sich abschwächenden Geschäftsdynamik bei höheren Kosten. Wenn die beschriebenen Risiken nicht oder nur in geringerem Umfang eintreten, erwartet die Geschäftsführung eine Umsatzsteigerung für das Geschäftsjahr 2021 von 15 bis 20 Prozent. Eine Rückkehr zum Umsatzniveau des Jahres 2019 sei dann bei anhaltenden Erholungstendenzen für das gesamte Geschäftsjahr 2022 möglich. Bisher hatte das Unternehmen mit 2023 gerechnet. Die EBIT-Marge dürfte aufgrund der erwarteten proportionalen Kostenentwicklung unabhängig vom jeweiligen Szenario etwas mehr als 20 Prozent erreichen.

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