HKI / FCSI - So sparen Profiküchen Energie

Ralf Lang
19 Oktober 2022
Die Energiekrise betrifft auch das Gastgewerbe in großem Ausmaß. In zwei Leitfäden geben die Verbände HKI und FCSI wertvolle Hinweise, wie in Großküchen und der Gastronomie Energie gespart, Kosten gesenkt und auch das Klima geschützt werden kann.

Dass Gastronomen erhebliche Mengen Energie und Kosten sparen können, ist nicht erst ein Thema seit der Energiekrise. Doch nun sind die Kosten für Strom und Gas rasant gestiegen und im Gastgewerbe ist jetzt erst recht Energiesparen angesagt. Auch vor dem Hintergrund der Klimakrise gilt es, den Ressourcenverbrauch des eigenen Betriebs gründlich auf den Prüfstand zu stellen und Einsparpotenziale konsequent zu nutzen. „Ich erlebe immer wieder Gastronomen, die in der Energiegrundversorgung der Städte und Gemeinden sind – teurere Tarife gibt es kaum. Andere kommen nicht auf die Idee, beim Kochen auch mal einen Deckel auf den Topf zu tun”, berichtet Götz Braake, FCSI-Beirat Wissen & Bildung. Seine Erfahrung lautet: „Viele haben sich bisher überhaupt nicht mit dem Thema Energiesparen auseinandergesetzt. Dabei kann man mit kleinen Dingen sehr viel verändern.”

Leicht umsetzbare Maßnahmen

Der Planer- und Beraterverband FCSI Deutschland-Österreich unterstützt Gastronomiebetriebe deshalb dabei, mit leicht umzusetzenden Maßnahmen und Verhaltensänderungen die Wirtschaftlichkeit um rund 25 Prozent zu verbessern. Dass dies auch auf die Energieversorgung in Deutschland Auswirkungen hat, wird damit begründet, dass die Hospitality-Branche zu den energieintensiven Wirtschaftszweigen gehört. Der Dehoga hat in einer Erhebung festgestellt, dass in der Gastronomie pro Gedeck zirka 12,6 kWh Energie aufgewendet werden müssen. Rund 70 Prozent der Energiekosten in der Gastronomie entfallen auf Strom. Fast die Hälfte davon (40 %) werden durch das Kochen verbraucht, 20 Prozent von den Kälteanlagen zum Frischhalten der Speisen und Getränke. Aber auch die Spülküche (17 %), die Beleuchtung (10 %) und die Lüftung (7%) bieten viel Potenzial, um mit kleinen, aber wirksame Änderungen Energie und damit Geld einzusparen. Ebenso ist der Gasverbrauch durch Herde, Heizungsanlagen und Warmwasser in der Gastronomie erheblich. Hier können gezielte Eingriffe ebenfalls enorme Einsparpotenziale eröffnen.

HKI: Energiekriese auch in der gewerblichen Küche

Auch der Fachverband HKI weist darauf hin, dass der Krieg in der Ukraine vieles in Deutschland verändert habe. Der Verbraucher merke es vor allem an gestiegenen Preisen, wobei die Kosten für Energie besonders drastisch gestiegen sind. Gerade die gestiegenen Energiepreise werden viele Haushalte vor große Probleme stellen, von denen auch die Betreiber von gewerblichen Küchen in gleichem Maße betroffen sind.

Gesamtwirtschaftlich betrachtet stellen laut HKI die gewerblichen Küchen einen nennenswerten Energieverbraucher dar. Dabei muss berücksichtigt werden, dass eine dezentrale Lebensmittelzubereitung, wenn also alle ausschließlich selbst zuhause kochen würden, deutlich energieintensiver wäre. „Paradoxerweise entpuppt sich die hohe Qualität von gewerblicher Küchentechnik in der aktuellen Lage als ein Problem. Denn was Energieeffizienz angeht, so hat die Technik in den letzten Jahren teilweise immense Fortschritte gemacht. Die Langlebigkeit der Geräte, die teilweise problemlos über Jahrzehnte hinweg betrieben werden können, verhindert jedoch den raschen Geräteaustausch hin zur effizienteren Technologie“, teilt der HKI mit.

Reduktion des Energieverbrauchs

Dennoch gebe es zahlreiche Ansätze, wie gewerbliche Küchen ihren Energieverbrauch reduzieren können. Hierdurch drosseln sie nicht nur ihre eigenen steigenden Betriebskosten, sie tragen, über die Reduktion des gesamtwirtschaftlichen Energieverbrauchs, auch zur Stabilisierung der Versorgungsicherheit bei. Und dem Klima komme das auch zugute.

Was in gewerblichen Küchen im Hinblick auf die Gerätetechnik konkret getan werden kann, um Energie zu sparen, haben die Unternehmen im Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) im Leitfaden „Klima schützen und Kosten senken - Ein Leitfaden zur Energieeffizienz in Großküchen“ auf 26 Seiten zusammengefasst. Dabei wird unter anderem auch darauf eingegangen, was man bei Neuinvestitionen berücksichtigen sollte. Unterstützt wird der Leitfaden durch „Deutschland macht’s effizient“, eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Hier geht es zum FCSI-Leitfaden

Hier geht es zum HKI-Leitfaden

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