Rational: Höchster Quartalsumsatz

Ralf Lang
04 November 2022
Nach neun Monaten wächst die Rational AG beim Umsatz um 25 Prozent und erreicht damit ein neues Allzeithoch von 732 Millionen Euro. Insbesondere der iVario-Umsatz wächst nach neun Monaten um 63 Prozent. Damit steuert der Branchenriese auf ein Gesamtjahres-Rekordergebnis zu.

Gute Aussichten bei Rational: Der in den vergangenen Quartalen auf Rekordwerte angestiegene Auftragsbestand und die langen Lieferzeiten gingen im dritten Quartal erstmals wieder zurück. „Gründe hierfür waren die verbesserte Versorgungssituation mit elektronischen Bauteilen und die daraus resultierende höhere Zahl produzierter und verkaufter Kochsysteme“, freut sich Peter Stadelmann, CEO Rational AG. Das Auftragsbuch von Rational sank von 400 Millionen Euro auf 330 Millionen Euro. Das sei ein erster Schritt zur Normalisierung.

Die Anzahl der nach neun Monaten verkauften Combidämpfer konnte laut Stadelmann im Vorjahresvergleich leicht gesteigert werden. Nach Unternehmensangaben entwickelte sich der Absatz der iVario-Kochsysteme weiterhin sehr positiv; er liegt um fast 50 Prozent über den ersten neun Monaten des Vorjahres.

Drittes Quartal 2022 plus 33 Prozent

Mit 274,2 Millionen Euro lagen die Umsatzerlöse von Rational im dritten Quartal auf einem neuen Allzeithoch und um 33 Prozent über dem Vorjahresquartal. „Neben der verbesserten Verfügbarkeit von Komponenten trugen das starke After-Sales-Geschäft und die in Kraft getretenen Preiserhöhungen zur guten Geschäftsentwicklung bei“, erklärt Jörg Walter, CFO Rational, die erfreulichen Zahlen. Positive Währungseffekte wirkten um rund fünf Prozentpunkte umsatzerhöhend.

In den ersten neun Monaten 2022 ergab sich ein ähnliches Bild. Die Umsätze des Unternehmens lagen kumuliert nach drei Quartalen bei 731,9 Millionen Euro und damit 25 Prozent über dem Vorjahr. Währungsneutral betrug die Umsatzsteigerung im Vorjahresvergleich 21 Prozent.

Nordamerika-Markt wächst erfreulich

Besonders erfreulich sind laut Mitteilung die Umsätze in Nordamerika gestiegen, wo das Vorjahresniveau um 46 Prozent übertroffen wurde. Auch der Markt in Lateinamerika lag um 65 Prozent stark über Vorjahr. Deutschland und der Rest Europas schlossen die ersten neun Monate 2022 ebenfalls positiv mit einem Plus von 21 Prozent beziehungsweise 23 Prozent ab. Lediglich in Asien sanken die Umsätze leicht um ein Prozent im Vorjahresvergleich. „Hauptsächlich verantwortlich hierfür waren verhaltene Umsätze in China aufgrund coronabedingter Lockdowns in vielen Städten. Der Umsatzanteil von China in Asien beträgt rund 40 Prozent“, berichtet Stadelmann.

Sinkende Rohertragsmarge

Die Umsatzkosten stiegen in den ersten neun Monaten überproportional zu den Umsatzerlösen um 30 Prozent auf 334,6 Millionen Euro. Aufgrund dessen sank die Rohertragsmarge des Unternehmens in diesem Zeitraum um fast zwei Prozent auf 54,3 Prozent. Dies sei durch die höheren Einkaufspreise für Komponenten, Rohstoffe und Logistik zu erklären. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 konnte sich die Rohertragsmarge von Rational verbessern. Die Gründe hierfür waren neben dem höheren Absatzvolumen insbesondere in Kraft tretende Preiserhöhungen, positive Währungseinflüsse, aber auch erste Anzeichen einer Stabilisierung am Rohstoff- und Komponentenmarkt. Im dritten Quartal lag die Rohertragsmarge bei 54,7 Prozent.

EBIT-Marge bei 22,3 Prozent

Nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres lag das EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) bei 163,4 Millionen Euro und damit um rund 22 Prozent über dem Vorjahr. Die EBIT-Marge erreichte in diesem Zeitraum mit 22,3 Prozent Vorjahresniveau. Dank der unterproportional gestiegenen operativen Kosten konnte der Hersteller ein Rekordergebnis verzeichnen. „Im dritten Quartal 2022 erreichten wir mit 70,3 Millionen Euro das höchste Quartals-EBIT der Unternehmensgeschichte,“ berichtet Finanzvorstand Walter. Die EBIT-Marge des dritten Quartals lag bei 25,6 Prozent.

Prognose 2022

Durch die stabilere Materialverfügbarkeit, die zunehmende Wirkung der Preiserhöhungen und die positive Unterstützung durch die Währungsentwicklungen notierten die Umsätze des Rational-Konzerns in jedem der diesjährigen Quartale jeweils auf Allzeithoch.

Die weitere Entwicklung im aktuellen Geschäftsjahr sei im Wesentlichen von folgenden Faktoren abhängig, teilt der Hersteller mit: Zum einen sei die Situation der Materialbeschaffung und Logistik weiterhin angespannt. Lieferantenseitig bestehe neben coronabedingter Lockdowns wie im Frühjahr 2022 in China das Risiko, dass die Produktion bei Zulieferern aufgrund der steigenden Energiekosten oder Personalknappheit beeinflusst werde. „Zudem ist die gesamtwirtschaftliche Entwicklung aktuell schwer vorauszusagen,“ bemerkt CEO Stadelmann mit Blick in die Zukunft.

Bei anhaltend stabiler Versorgungssituation und Geschäftsentwicklung sieht der Rational-Chef 2022 ein Umsatzwachstum von 23 Prozent bis 28 Prozent als realistisch an. Bei vergleichbarer Kostenbasis wirken sich die steigenden Umsatzerlöse zudem positiv auf die EBIT-Marge aus. In diesem Szenario sei diese am Jahresende zwischen 21,5 Prozent und 22,5 Prozent zu erwarten.

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