UAW / WWF Deutschland: Klare Ziele für weniger Lebensmittelabfall

Julia Breil
25 April 2021

Nach zweijähriger Arbeit verabschiedete das „Dialogforum zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Außer-Haus-Verpflegung“ Ende April eine Zielvereinbarung zur Verringerung von Lebensmittelabfällen in der Care-, Hotel- und Betriebsgastronomie. Diese regelt Zuständigkeiten, Aufgaben und Maßnahmen sowohl für das BMEL als auch für die verschiedenen Verbände.

Horecanews, 25.04.2021 – Als erstes von fünf vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgesetzten Dialogforen der „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ beendete das „Dialogforum zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Außer-Haus-Verpflegung“ seine Arbeit mit der Unterzeichnung einer Zielvereinbarung, die in Zukunft zu nachvollziehbaren Reduktionserfolgen im Außer-Haus-Markt führen soll. Darin erklären sich die Unterzeichnenden bereit, eine Verringerung der Lebensmittelabfälle bis 2025 um 30 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent zu erreichen. Die Vereinbarung umfasst die Vielfältigkeit dieses Sektors, von Betriebskantinen über Hotels bis hin zu Krankenhäusern, Seniorenheimen oder Schulen.

Regelmäßige Messungen

Darüber hinaus enthält die Zielvereinbarung eine gesonderte Beteiligungserklärung, die sich explizit an die Unternehmen richtet. Darin erklären sich die Betriebe bereit, sich im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung an der Zielvereinbarung zu beteiligen, die Mindestanforderungen zu erfüllen und weitere freiwillige Maßnahmen in ihren Betrieben durchzuführen. Die Anforderungen reichen von der Messung der Lebensmittelabfälle im Betrieb über die Umsetzung und Dokumentation bis hin zu Maßnahmen zur Schulung der Mitarbeitenden.

Die Entwicklung der Mindestanforderungen an die Unternehmen erfolgte nach der Maßgabe, dass diese sowohl für kleine als auch große gastronomische Einrichtungen umsetzbar und anwendbar sein sollen. Denn ausschlaggebend für die Erreichung des Ziels der Halbierung der Lebensmittelabfälle sind die Betriebe. Sie erfassen Lebensmittelabfälle, setzen Maßnahmen um und stellen Daten bereit, auf deren Basis Reduktionserfolge nachvollzogen werden können.

Praxistests in Modellbetrieben

Parallel zu den Dialogveranstaltungen wurden mit ausgewählten Pilotbetrieben aus den Bereichen Betriebsrestaurants, Tourismus und Care Demonstrationsvorhaben durchgeführt. Ein Fokus lag auf der Erfassung und Auswertung der Lebensmittelabfälle. Im ersten Schritt konnten die Lebensmittelabfälle im Durchschnitt um 25 Prozent reduziert werden. Dies trage nicht nur zum Ressourcenschutz bei, sondern verhelfe den Projektträgern zufolge den Betrieben auch zu erheblichen Kosteneinsparungen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner dankte den Teilnehmern und besonders den Modellbetrieben: „Um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, ist der Bereich der Außer-Haus-Verpflegung ein entscheidender Multiplikator. Ob in der Kommunikation mit den eigenen Mitarbeitern, den Gästen oder in die Gesellschaft hinein.“

Über das Dialogforum

Das Dialogforum startete im Februar 2019. Es ist Teil der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und wurde vom WWF Deutschland koordiniert. Projektpartner sind United Against Waste, die FH Münster und das Institut für Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft (INL). Am Dialogforum nahmen mehr als 150 Teilnehmende aus Politik und Verwaltung, Verbänden, Unternehmen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft teil. Vertreten waren Unternehmen unterschiedlicher Größen sowie ein Querschnitt aus den verschiedenen Bereichen der Außer-Haus-Verpflegung wie der Betriebsgastronomie, Krankenhäusern und Hotels.

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