BÖLN / Bio-Bitte: Modellregion mit Vorbildfunktion

Julia Breil
28 Juni 2021

Gemeinsam mit der bundesweiten Initiative „Bio-Bitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen“ des BMEL verfolgen Stadt und Landkreis Regensburg das Ziel, den Bio-Anteil in öffentlichen Küchen der Region zu erhöhen. Auf einer Initialveranstaltung im Juni diskutierten Vertreter aus der Politik und Verwaltung Umsetzungsmöglichkeiten und erhielten dabei Impulse durch die Beauftragten der Initiative.

Horecanews, 28.06.2021 – Die Öko-Modellregion Regensburg hat die ersten Hürden auf dem Weg zu mehr Bio im kommunalen Außer-Haus-Markt (AHM) genommen: Anfang dieses Jahres hat der Stadtrat einen Beschluss verabschiedet, der ab 2025 einen Anteil von mindestens 30 Prozent bio-regionaler Produkte sowie ab 2030 einen Anteil von mindestens 50 Prozent für Einrichtungen in Trägerschaft der Stadt Regensburg vorschreibt. Für den Landkreis strebt der Kreistag einen ähnlichen Beschluss an.

Für einer erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens, informierten sich Entscheidungsbefugte aus Politik und Verwaltung im Juni 2021 bei einer Initialveranstaltung von Bio-Bitte in Zusammenarbeit mit der Öko-Modellregion Regensburg darüber, wie dies gelingen kann. Knapp 20 Vertreter aus Verwaltung, öffentlichen Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung sowie Bürgermeister diskutierten im Landratsamt Strategien und Herangehensweisen.

Umstellungsprozess

Die Diskussionsgrundlage legte Andreas Greiner, vom Veranstalter und Bio-Bitte-Regionalpartner Ökonsult, der erklärte, was bei der Umstellung zu mehr Bio weiterhelfen und beachtet werden sollte. Aus der Praxis berichtete Werner Ebert. Als Geschäftsführer des Netzwerks deutscher Bio-Städte und Vertreter der Bio-Metropole Nürnberg weiß er, worauf es bei einem Umstellungsprozess zu mehr Bio im Außer-Haus-Markt ankommt und verdeutlichte, dass ein hoher Anteil der Bio-Produkte, die in Nürnberg eingesetzt werden, aus der Region stamme. Auch in Regensburg soll zukünftig vor allem Bio aus der Region auf den Speiseplänen öffentlicher Kantinen zu finden sein. Matthias Sabattier, Projektmanager der Öko-Modellregion Regensburg, will daher den Austausch und die Vernetzung regionaler Akteure wie Catering-Unternehmen und Erzeugerbetriebe weiter ausbauen.

Erklärfilm

„Die Veranstaltung von Bio-Bitte hat Entscheidern aus den Gemeinden das große Potential der bio-regionalen Außer-Haus-Verpflegung gezeigt und auch so manche Bedenken in Sachen Umsetzung ausgeräumt“, resümiert Monika Ernst, Regionalmanagerin der Öko-Modellregion Regensburg.

Das Treffen in Regensburg war bereits die zehnte Veranstaltung von Bio-Bitte in diesem Jahr. Bei allen Initialveranstaltungen konnte die Initiative Kommunen und Regionen, die den Schritt der Umstellung zu mehr Bio in öffentlichen Küchen gehen wollen, Richtungen aufzeigen und weiteren Anschub geben. Zusätzliche Veranstaltungen in weiteren Regionen sind derzeit in Planung. Argumente für den Einsatz von mehr Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Küchen erhalten Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Praxis zusätzlich im neuen Erklärfilm der Initiative, der unter www.bio-bitte.info/initiative zu sehen ist.

Praxisbeispiel LWL-Kliniken

Einblicke in die Prozessgestaltung zur Umstellung auf einen höheren Bio-Anteil in Care-Küchen bietet ein kurzes Video der LWL-Kliniken. Darin erläutert Thomas Voß, Kaufmännischer Direktor der LWL-Kliniken Münster und Lengerich, wie es dem Küchenteam gelungen ist, den Speiseplan auf 22 Prozent Bio-Lebensmittel umzustellen. Der Tipp des Direktors lautet dazu: „Klein anfangen und Schritt für Schritt ausbauen“.

Das Video kann unter www.youtube.com/watch?v=MS22Zu-WRzQ&t=9s angesehen werden.

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