Dehoga: Umsatz und Zuversicht steigen

Sören Nolte
06 September 2021
Für den August zieht der Dehoga ein positives Fazit: Laut Umfrage war er trotz leichtem Umsatzminus der beste Monat seit Pandemiebeginn. Am stärksten erholten sich Tourismusbetriebe, während die Event-Gastronomie und Discotheken weiterhin deutliche Einbußen beklagen.

In einer Umfrage zur wirtschaftlichen Lage des Gastgewerbes im August 2021 befragte der Dehoga-Bundesverband 5.600 Betriebe und kommt zu der Kernaussage: „Dank der Lockerungen und der gestiegenen touristischen Nachfrage geht es im Gastgewerbe wieder aufwärts.“ Zwar lag der Umsatz des vergangenen Monats weiterhin unterhalb des Vorkrisenniveaus, und war um 5,7 Prozent geringer als im August 2019. Aber: „Das ist der beste Wert, der in einer monatlichen Dehoga-Umfrage seit Beginn der Pandemie im März 2020 festgestellt wurde“, betont Verbandspräsident Guido Zöllick und fügt hinzu: „Die Einbußen haben sich in den letzten Wochen deutlich abgeschwächt. Im Gastgewerbe wächst die Zuversicht.“

Inlandstourismus zieht an

Insbesondere die Rückmeldungen der Betriebe, die vorwiegend touristische Umsätze generieren, machen laut Zöllick Mut. Zum ersten Mal während der Pandemie melden diese Unternehmer für den Monat August wieder ein Umsatzplus und zwar in Höhe von drei Prozent. „Corona hat den Trend zum Heimaturlaub und zum regionalen Tourismus noch einmal verstärkt“, erklärt der Verbandspräsident. Die Sehnsucht nach Reisen und Ausgehen sei groß. Angelaufen sei inzwischen auch der Inlandstourismus in den Städten, wenngleich internationale Touristen noch fehlten.

Weiterhin angespannt stellt sich dagegen die Lage der nicht-touristisch geprägten Betriebe dar. Hier beläuft sich das Umsatzminus laut der Dehoga-Umfrage auf zehn Prozent. „Große Veranstaltungen, Messen und Kongresse finden erst seit kurzem wieder statt“, sagt Zöllick. Business- und Tagungshotels, Event-Caterer sowie Clubs und Diskotheken beklagen weiterhin erhebliche Umsatzeinbußen.

Existenzangst noch vorhanden

Die Zahl der Betriebe mit Existenzangst hat sich fast halbiert. Waren es vor einem Jahr noch 61,1 Prozent der Unternehmer, die um ihre Existenz bangten, sind es jetzt noch 32,9 Prozent. Dabei zeigen sich insbesondere Pachtbetriebe besorgt. Hier sehen 39,2 Prozent eine Existenzbedrohung.

3G findet Zustimmung

Die seit August bundesweit geltende 3G-Regelung findet laut Dehoga bei den Gastronomen mehrheitlich Zustimmung. Fast 60 Prozent (58,5 %) bewerten die 3G-Regelung positiv beziehungsweise eher positiv. Demgegenüber stehen 41,5 Prozent der Betriebe, die die strengeren Regeln negativ beziehungsweise eher negativ beurteilen.

In 60,4 Prozent der Betriebe verläuft die Umsetzung der 3G-Regelung in der Praxis problemlos. 39,4 Prozent berichten dagegen von Problemen. Die Unternehmer kritisieren insbesondere den bürokratischen und zeitlichen Aufwand für die Kontrollen bei gleichzeitigem Personalmangel, Diskussionen mit den Gästen sowie fehlende Testkapazitäten. 16,5 Prozent bieten deshalb selbst kostenfreie Tests an, 27 Prozent kostenpflichtige. Geteilt ist das Echo zur allgemeinen Einführung der kostenpflichtigen Tests: 48,2 Prozent der befragten Betriebe finden das gut, dass ab 11. Oktober Corona-Tests kostenpflichtig werden sollen, 42,4 Prozent hingegen schlecht.

Die 2G-Reglung, bei der lediglich Geimpfte und Genesene, aber nicht mehr auch Getestete bewirtet werden, will die Mehrheit der Betriebe derzeit nicht einführen. Von einer freiwilligen Einführung der 2G-Regel im Rahmen des Hausrechts planen 21,4 Prozent der Betriebe Gebrauch zu machen. 78,6 werden die 2G-Regelung derzeit noch nicht umsetzen. Sollten mit Einführung der 2G-Regel wie in Hamburg allerdings Auflagen, wie zum Beispiel das Abstandsgebot, wegfallen, wäre jeder dritte Betrieb (32,8 %) bereit, die 2G-Regelung einzuführen. 49,4 Prozent würden das noch nicht tun und 17,8 Prozent zeigen sich unentschlossen.

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