Mit mehr als zwei Millionen Tonnen wurden 2023 im Außer-Haus-Markt so viele TK-Lebensmittel gekauft wie nie. Besonders ein Segment ist bei Küchenleitern und Gastronomen beliebt.

Horecanews, 16.04.2024 - Nachdem das Außer-Haus-Geschäft bereits 2022 einen deutlichen Wachstumsschub verzeichnen konnte, setzte sich dieser Trend in 2023 fort: Der Absatz von Tiefkühlkost (TK) erhöhte sich laut Deutschem Tiefkühlinstitut (Dti) im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent auf erstmals über zwei Millionen Tonnen (2022: 1,9 Mio. Tonnen). Auch im Bereich Lebensmittelhandel (LEH) und Heimdienste (HD) setzte sich der Boom von TK-Ware fort: Er blieb mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent auf mehr als 1,9 Millionen Tonnen stabil auf hohem Niveau.

Tiefkühlprodukte sind fester Bestandteil im Warenkorb

„Die Kategorie Tiefkühlkost ist auch 2023 weiter auf Erfolgskurs geblieben“, fasst Dti-Geschäftsführerin Sabine Eichner zusammen. Trotz „enormer Herausforderungen im Zuge der multiplen Krisen, der Inflation und der hohen Energiekosten“ sei es den Unternehmen gelungen, weiterhin ein „hochattraktives Angebot“ zu machen, das immer mehr Verbraucher zuhause und in den Profiküchen überzeugt habe, hebt Eichner hervor. Sie betont: „Gerade in unserer herausfordernden Zeit kann die Zukunftskategorie TK ihre vielfältigen Vorteile voll zur Geltung bringen und den Menschen Lösungen bieten.“

Das schlägt sich auch in den Zahlen der Dti-Absatzstatistik nieder: Im Vergleich zu 2019 konnte Tiefkühlkost in der Gastronomie um 4,4 Prozent im Vergleich zu 2019 zulegen und zeigte sich als Wachstumsmotor. Mit einem Anteil von 51 Prozent am Absatz ist der Außer-Haus-Markt damit wieder bedeutender als der Kanal LEH. Die strukturellen Marktverschiebungen zwischen den Absatzkanälen durch die Pandemie sind dem Institut zufolge überwunden. Sabine Eichner bekräftigt: „Der positive Absatztrend setzt ein deutliches Zeichen im Lebensmittelmarkt, in dem andere Food-Kategorien von rückläufigen Tendenzen betroffen sind. Tiefkühlprodukte haben ihren festen Platz in den Einkaufskörben der Deutschen.“

Geling- und Kalkulationssicherheit für Profiküchen

Ein wesentlicher Faktor für den Boom der Tiefkühlkost ist laut den TK-Experten der Convenience-Vorteil, der dem Markt erneut wichtige Impulse gibt. Das Absatzplus ging laut Dti vor allem auf den Bereich „Frühstück & Dessert“ zurück, der um fast elf Prozent zulegen konnte. Die Warengruppe Backwaren (+11,4 %) gab dabei den größten Impuls. Während TK-Produkte zum „Selber Kochen“ um 2,3 Prozent zulegten, verzeichnete der Bereich „Fix & Fertig“ ein doppelt so hohes Wachstum um 5,6 Prozent. Die Warengruppen Pizza (+15,9 %) und Gemüse (+12,4 %) zeigten dabei ein besonders hohes Wachstum.

„TK-Produkte erfüllen die hohen Ansprüche der Gastronomie in Kombination mit Kalkulations- und Gelingsicherheit“, weiß Sabine Eichner. Dies gelte laut Dti-Geschäftsführerin besonders vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage vieler Betriebe, die in allen Segmenten des Außer-Haus-Marktes für Anpassungsdruck und eine erhöhte Nachfrage nach effizienten Methoden der Zubereitung sorge, dabei aber genug Raum für Kreativität und Individualität lassen. Eichner ergänzt: „TK-Produkte verbinden diese Anforderungen optimal und verringern zudem Lebensmittelabfälle. Dies wissen immer mehr Profi-Köchinnen und Profi-Köche zu schätzen.“

Gesamtumsatz durch Inflation deutlich gestiegen

Der TK-Gesamtumsatz stieg 2023 um 18,7 Prozent auf rund 22 Milliarden Euro (2022: 18,5 Mrd. Euro) an. Im Außer-Haus-Markt erhöhte sich der TK-Umsatz um 24,6 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro (2022: 8,3 Mrd. Euro). Im LEH/HD stieg der TK-Umsatz um 14 Prozent auf mehr als 11,5 Milliarden Euro (2022: 10,22 Mrd. Euro). Auch der Pro-Kopf-Verbrauch legte mit 49,4 Kilogramm (2022: 47,7 kg) zu und verzeichnete damit Rekordwerte.

Treiber dieser Entwicklung war dem Dti zufolge die hohe Inflation in Folge der gestiegenen Energie-, Rohstoff-, Personal- und Logistikkosten. „Die Kategorie TK beweist einmal mehr ihre Relevanz für die moderne Ernährung: Konsumenten und Konsumentinnen wollen frische, gesunde und hochwertige Lebensmittel, die sie in ihrem beschäftigten und mobilen Alltag unterstützen“, ist Sabine Eichner überzeugt.

Über die Dti-Absatzstatistik

Seit 1962 erhebt das Deutsche Tiefkühlinstitut (Dti) jedes Jahr den Tiefkühlabsatz in Deutschland des Vorjahres bei den Tiefkühlunternehmen. Die Absatzstatistik ist die einzige Übersicht über den TK-Gesamtmarkt in Deutschland, die die Entwicklung in den Absatzwegen Lebensmitteleinzelhandel/Heimdienste und Außer-Haus-Markt (Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung) vollständig und gegliedert nach Warengruppen abbildet. Die Daten werden vom Institut gesammelt, anonymisiert aufbereitet und jeweils im Frühjahr veröffentlicht.