Dehoga: Weiterhin fehlende Umsätze

Sören Nolte
07 Februar 2022
Vor dem Hintergrund fehlender Januar-Umsätze fordert der Dehoga von der Politik langfristige Perspektiven für das Gastgewerbe, darunter die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung.

Die Umsatzeinbußen, mit denen das Gastgewerbe seit November verstärkt zu kämpfen hat, setzten sich auch im neuen Jahr fort. Laut Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) lag der Umsatzverlust im Januar erneut bei 50 Prozent im Vergleich zum Januar 2019. Besonders betroffen von den Umsatzeinbußen sind neben den seit Wochen geschlossenen Clubs und Discotheken (-94 %) die Eventgastronomie (-79 %) sowie die Stadt- und Tagungshotels (-59 %). Bei den Betreibern der Ferienhotels lag der Verlust bei 41 Prozent. Die Existenzängste würden in der gesamten Branche zunehmen, betont der Verband. Aktuell sehen 58 Prozent den Fortbestand ihres Unternehmens gefährdet. Laut Dehoga ist das der schlechteste Wert seit März 2021.

Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze

Laut Dehoga stieg die Kurzarbeit im Gastgewerbe wieder deutlich an. Umso wichtiger seien die aktuellen Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, laut denen das erhöhte Kurzarbeitergeld bis zum 30. Juni fortgeführt wird. Zudem wird die maximale Bezugsdauer von 24 auf 28 Monate ausgeweitet. Auch die Bezuschussung der Ausbildungsvergütungen wird im Rahmen des Programms ‚Ausbildungsplätze sichern’ fortgesetzt.

„Ohne die Verlängerung der Corona-Sonderregelungen für das Kurzarbeitergeld wäre der Verlust von Arbeitsplätzen programmiert gewesen“, erklärt Verbands-Präsident Guido Zöllick, „deshalb sind wir sehr erleichtert, dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil jetzt die Verlängerung dieser Corona-Sonderregelungen angekündigt hat“.

Entfristung gefordert

Der Dehoga-Präsident hebt jedoch auch hervor, dass es Nachbesserungsbedarf gebe. „Nicht nachvollziehbar ist für uns, dass die Sozialversicherungsbeiträge ab dem 31. März gar nicht mehr erstattet werden“, sagt Zöllick. Aus seiner Sicht sei es unerlässlich, rückwirkend zum 1. Januar die volle Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge wieder vorzunehmen. „Seit dem 1. Januar werden diese nur zu 50 Prozent erstattet und belasten jetzt schon zusätzlich unsere hart getroffenen Betriebe“, ergänzt er.

Die Unternehmer wurden im Rahmen der Dehoga-Umfrage auch gefragt, was sie aktuell als besonders relevant für die Zukunftssicherung ihrer Betriebe erachten. Bei den genannten Maßnahmen steht an vorderster Stelle die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung auf Speisen (76 %), es folgen die Abschaffung der 2G-Plus-Regelungen (73 %) sowie die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Getränke (67 %). „Die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung wäre jetzt nicht nur ein mutmachendes Signal und ein Zeichen der Wertschätzung, sondern eine Maßnahme, die die Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärkt“, bekräftigt Zöllick.

An der Umfrage des Dehoga-Bundesverbandes beteiligten sich vom 31. Januar bis 4. Februar insgesamt 7.039 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland.

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