Rund 100 Aussteller und 9.000 Besucher nahmen am neunten Vienna Coffee-Festival Anfang September teil. Foto. Christina Karagiannis

Knapp 9.000 Besucher nahmen Anfang September am Vienna Coffee-Festival in der Wiener Marxhalle teil. Das diesjährige Leitthema Nachhaltigkeit wurde in allen Bereichen der Veranstaltung aufgegriffen.

An den drei Veranstaltungstagen des Vienna Coffee-Festivals gaben rund 100 Aussteller aus verschiedenen Bereichen Einblicke in unterschiedliche Formen des Kaffee-Genusses – vom Rösten über Latte-Art bis hin zu Ausstattung und Accessoires für den Home-Barista. Als Leitthema befasste sich das Festival mit dem Prinzip „Environmental Social Governance“ (ESG), zu Deutsch „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung“.

Im Zeichen der Nachhaltigkeit

Vor diesem Hintergrund präsentierte das italienische Unternehmen Sweet Coffee Italia die neue, induktionsbetriebene Röstmaschine „Gemma“ für den Industrie- und Privatbedarf, die im Verbrauch eine Energiereduktion von rund 60 Prozent verspricht. Ebenso Premiere feierte die M200 von Cimbali, bei der „mehr als 93 Prozent der verwendeten Werkstoffe recycelbar sind“, wie Günter Stölner, Managing Director der Gruppo Cimbali Austria, erläuterte.

Weiteres Beispiel war der Aussteller „Helmut Sachers Kaffee“, der seit 2022 als erste CO2-neutrale Kaffeerösterei Europas firmiert. „Wir verwenden ausschließlich erneuerbare Energien für unsere Produktion, die Abluft wird über Biofilter ohne zusätzlichen Energieaufwand gereinigt. Darüber hinaus liefern wir unsere Produkte mittels Elektro-Fuhrpark direkt zu den Kunden“, betonte Eigentümer Hannes Schlögl.

Cuppings und Talk-Runden

Auch die transparente Beschaffung von nachhaltigem Rohkaffee aus den Ursprungsländern war eine eigene Disziplin beim „Green Coffee Lab“. Hier präsentierten Europas führende Grünkaffeehändler ihre Spezialitäten-Kaffees im Rahmen von Cupping-Sessions und gaben detaillierte Informationen zu ihren Geschäftsmodellen und ihrem Engagement in Sachen Nachhaltigkeit.

Im „Roaster Village“, organisiert von La Marzocco Austria, konnten die Besucher wiederum europäische Micro-Röstereien kennenlernen und die Geschichten der Kaffeebauern erfahren. Ein besonders gefragter Gesprächspartner war hierbei der amtierende Weltmeister im Kaffeerösten, der Niederösterreicher Felix Teiretzbacher. Bei mehreren Talk-Runden und Vorträgen wurde das Thema Nachhaltigkeit ebenfalls aufgegriffen.

Kaffeeröst-Meister gekürt

Im Rahmen des Vienna Coffee-Festivals ermittelte die Speciality Coffee Association (SCA) den Staatsmeister im Kaffeerösten 2023. Der Sieg ging an den Niederösterreicher Lukas Stölner (De Luks Kaffee, Krems), Platz zwei an Dominik Bruno Pausch (Koun) vor Michael Prem (Prem Frischkaffe). Michael Manhart, Obmann der SCA Österreich betonte: „Wir gratulieren allen Teilnehmern und freuen uns darauf, dass Lukas Stölner Österreich bei der Weltmeisterschaft vertreten wird.“