Service-Bund: 50 Jahre Partner für Profiküchen

Ralf Lang
19 September 2023

Seit der Gründung 1973 trägt der Service-Bund den Wandel in der Gastgewerbe-Branche mit – von regionalen Produkten in Top-Qualität bis hin zu Nonfood-Lösungen für die Profi-Küche.

Vor fünf Dekaden schlossen sich die Gründerväter des Service-Bund zusammen, um mit einem gemeinsamen Auftritt bessere Einkaufsbedingungen zu erzielen, sich am umkämpften Markt besser positionieren zu können und auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Dies war gleichzeitig der Startschuss für das bis heute gültige Service-Bund Motto „We are family“, das für die mittelständisch geprägten Unternehmen der Gruppe ebenso wie für die verbindliche, werteorientierte Kollegialität untereinander steht. „Seither ist die Unternehmensgruppe stetig gewachsen, hat neue Familienmitglieder aufgenommen, hat Partnerschaften, Trennungen und die Geburten von neuen Ideen und Betrieben erlebt. Auch im 50. Jubiläumsjahr 2023, und natürlich darüber hinaus, stehen der Kunde und Werte wie Loyalität, Integrität und Vertrauen im Mittelpunkt des Handelns“, erklärt Ulfert Zöllner, seit 2002 Geschäftsführer des Service-Bund.
Die Gruppe agiert in einem sich schnell ändernden Markt, in dem die Gastronomen unter Personalknappheit, steigenden Kosten sowie weiteren teils globalen Einflüssen leiden. Auch die notwendige Digitalisierung schreitet immer schneller voran. Der Service-Bund trage dabei die Verpflichtung gegenüber dem Kunden im Namen, betonen die Gastro-Profis: Der Kunde stehe im Mittelpunkt. Ihm den bestmöglichen „Service“ zu bieten, sich mit ihm und den Lieferpartnern gemeinsam im Markt weiterzuentwickeln und eine Win-win-Situation zu schaffen, sei das angestrebte Ziel. Gleichzeitig lebe der Service-Bund dieses Vertrauen sowohl intern als auch in den Beziehungen zu verbundenen Unternehmen – deshalb der Begriff „Bund“.

Maßgeschneiderte Partnerschaften

Hinter dem Wort „Bund“ stecke dabei wesentlich mehr als ein Vertrag, dem sich alle Service-Bund-Unternehmer verpflichtet haben. Es beinhalte auch die strategischen Partnerschaften mit Produzenten in den Herkunftsländern der Eigenmarken oder mit Partnerunternehmen, zum Beispiel mit der Sander Gruppe, betont die Gruppe. Gäste fragen zunehmend nach durchdachten Konzepten, die neben der Kulinarik auch Erlebnis-Themen und Aspekte wie Gesundheit und Nachhaltigkeit umfassen. Zeitgleich kommt der Fachkräftemangel in der Branche hinzu. Es fehlt an Köchen, und immer weniger Mitarbeiter sind in der Lage, die steigenden handwerklichen Anforderungen an eine moderne Profi-Küche zu erfüllen.

Zu diesen Themen sagt Ulfert Zöllner: „Durch strategische Partnerschaften des Service-Bund profitieren alle: Unternehmer vor Ort, Mitarbeitende und Kunden. Mit Partnern werden neue Wege gefunden, um gemeinsam Innovationen voranzutreiben. Dabei spielen persönliche Beziehungen, langjährige Erfahrung, ein ausgewähltes und breites Sortiment sowie maßgeschneiderte digitale Angebote eine große Rolle – damit unsere Kunden und auch wir für die Zukunft gerüstet sind.“

Baum als Metapher

Anlässlich des 50. Jubiläums des Service-Bund wurde der Baum als Symbol für die Entwicklung der Gruppe gewählt. Der allgemeine Sprachgebrauch definiert den Baum als das größte und stärkste Gewächs auf der Erde mit einem einzigen Stamm aus Holz, mit Zweigen, die Blätter oder Nadeln tragen, und mit einer Krone. Und wenn man bei diesem Symbol bleibt, so wurde laut Zöllner der Keim des Service-Bunds 1973 gelegt – und damit neue Möglichkeiten für freie Unternehmer im Großhandel. Das Gründungsmitglied Rittner ist heute noch Mitglied des Service-Bund. Das Bäumchen wuchs und wurde zu einem Baum mit einer guten Verwurzelung als Basis für weiteres Wachstum. Nach und nach kamen neue Äste in Form von neuen Projekten und neuen Mitgliedern hinzu. Der Verlust eines großen Astes in den 80er Jahren führte zu einer Krise der Gruppe, jedoch entwickelten sich gleichzeitig neue Baumtriebe, die zu neuen kräftigen Ästen wuchsen. Der Baum erholte sich und wurde immer kräftiger. In den weiteren Jahren wurde dieser Baum mehrmals veredelt, es kamen immer mehr Mitglieder hinzu, von denen einige mittlerweile jeweils einen Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe machen.

Kein Stillstand

Ulfert Zöllner erläutert dazu: „Die Entwicklung des ‘Baums Service-Bund‘ mit neuen Mitgliedern und Kooperationen, aber auch mit den Abgängen und den Veränderungen insgesamt, ist ein lebendiger Prozess, mit Anpassungen und Ausprägungen in unterschiedlichsten Formen. Es wäre kein Wachstum möglich ohne eine inhaltliche Weiterentwicklung einer Gruppe, sozusagen die Nährstoffe und die Umweltfaktoren, die zu einem gesunden Gedeihen des Baums beitragen.“ Für den Service-Bund sind das die Digitalisierung, Nachhaltigkeit, prozessuale Entwicklung, der Webshop mit einem sehr hohen dreistelligen Millionenumsatz, Automatisierung der Lagerhaltung und viele weitere Aufgabenstellungen. Dazu gehören auch die Entwicklung und das Management der erfolgreichen Eigenmarken, wie zum Beispiel Servisa, Rodeo, Mermaid und Salva D’Or.
Die Partner werden auch in der Zukunft weiter gemeinsam daran arbeiten, dass der Service-Bund „wie ein Baum wächst“, versichert der Geschäftsführer. Dabei werde dieses Wachstum getragen vom kulturellen Selbstverständnis der Gruppe, das für die feste Verwurzelung stehe und die Basis dafür bildet, an den zukünftigen Herausforderungen zu wachsen, betont Zöllner. „Wir wissen aber auch, dass uns Äste und Zweige verlassen und sich neue entwickeln müssen. Die Krone des Service-Bund-Baums wird mit allen diesen Veränderungen einzigartig bleiben“, fasst der Geschäftsführer zusammen.

Feierliches Tages- und Abendprogramm

Das runde Jubiläum wurde auch gebührend gefeiert: Am 9. September 2023 nahmen über 700 Gäste an der Jubiläumsfeier in der Hamburger Laeiszhalle teil. NDR-Moderatorin Bettina Tietjen führte durch die Veranstaltung, die aus Rückblicken, Glückwünschen sowie Fachvorträgen zu aktuellen Branchen- und Gesellschaftsthemen bestand. Auch in den anschließenden Fachvorträgen ging es neben Grußworten der European Catering Distributors (ECD) und von Ingrid Hartges, Geschäftsführerin Dehoga Bundesverband, immer wieder um das Thema Zukunft. Keynote-Vorträge rundeten dabei das Rahmenprogramm ab.
Zum Abschluss der Tagesveranstaltung leisteten alle Gesellschafter eine Unterschrift unter dem Versprechen, sich gemeinsam für die Entwicklung der Gruppe einzusetzen. Sie fasst die zukunftsfähige Vision des Service-Bund mit all seinen individuellen Unternehmern, Partnern, Kunden und Mitarbeitern zusammen. Bei der anschließenden Abendveranstaltung im Schuppen 52 an der Elbe ließ man gemeinsam die Sektkorken knallen. Ulfert Zöllner sagt dazu: „Wir feiern die Vergangenheit und die Zukunft. Genauer gesagt: Wir feiern die Kunden, Kollegen, Freunde und Partner der Service-Bund Familie.“ Unter der kulinarischen Leitung von Andreas Scholz wurden an verschiedenen Kochstationen köstliche Gerichte serviert – auf Basis verschiedener Marken wie Rodeo, Mermaid oder aus dem Sortiment der Expert Partnership mit Sander.

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