Eurest / Snacking im Beruf: Potenziale für die Betriebsverpflegung

Sören Nolte
30 November 2023
Wie essen die Deutschen bei der Arbeit? Diese Frage hat die Studie „Global Eating at Work Survey 2023“ der Eurest-Muttergesellschaft Compass Group vor einem Jahr untersucht und die Ergebnisse nun vorgestellt. Demnach entscheiden sich insbesondere jüngere Berufstätige für ungesunde Snacks und greifen hierfür häufig auf Angebote außerhalb der eigenen Arbeitsstätte zurück.

Snacks werden in der Arbeitswelt immer relevanter. Das zeigt eine Studie des Foodservice-Experten und Contract-Caterers Eurest. Ob Schokoriegel, Nüsse oder Banane: Berufstätige in Deutschland essen im Job durchschnittlich 1,6 Snacks pro Tag. Dabei greifen die Jüngeren häufiger zu Zwischenmahlzeiten als die Älteren. Während die Generation Z 2,6-mal snackt, nehmen die Baby-Boomer nur einen Snack pro Tag zu sich.

„Snacks am Arbeitsplatz werden immer beliebter und auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen“, erklärt Robert Pollner, Geschäftsführer von Eurest Deutschland. Laut der Umfrage isst aktuell nur jeder dritte Berufstätige (36 %) eine gesunde Zwischenmahlzeit wie einen Apfel oder einen Joghurt. 24 Prozent greifen hingegen zu ungesunden Varianten wie Schokolade. „Das ist für den beruflichen Alltag ein Problem“, erklärt Pollner, „denn Süßigkeiten wirken sich negativ auf das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden aus.“ Gesunde Snacks dagegen würden den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgen und die Stimmung und Leistung anheben.

Fleisch oder pflanzlich?

Fleisch als Mahlzeit oder nicht – das ist anscheinend eine Generationenfrage, wie die Studie auch zeigt. „Ältere Generationen sehen Fleisch als unverzichtbaren Bestandteil jeder Mahlzeit“, sagt Robert Pollner. Jüngere Arbeitnehmer hingegen erwarteten, dass Fleisch als Extra zu einer pflanzlichen Mahlzeit angeboten werde.

Bei der Umfrage gaben 25 Prozent der Deutschen an, dass sie gerne vegane Gerichte essen. 33 Prozent verzehren vorzugsweise vegetarische Gerichte. Auffällig ist, dass die Deutschen tierische Produkte vor allem dann bevorzugen, wenn es um die Aufnahme von Proteinen geht. Dann essen 92 Prozent der Befragten am liebsten Kuhmilchprodukte wie Joghurt und Käse. Dicht gefolgt von Eiern (91 %) und Hühnchen oder Pute (88 %).

Frühstück außer Haus

Ein weiteres Ergebnis zeigt, dass der Außer-Haus-Markt für das Frühstück an Bedeutung gewinnt. „Vor der Corona-Pandemie wurde zumindest die erste Mahlzeit des Tages zu Hause eingenommen. Jetzt holen sich die meisten Deutschen ihr Frühstück auch unterwegs“, sagt Geschäftsführer Pollner. Dabei gibt es laut der Studie große Unterschiede zwischen den Generationen. Bei der Gen Z isst fast jeder das Frühstück auf der Arbeit oder dem Weg dorthin. Dagegen frühstücken 64 Prozent der Baby-Boomer weiterhin zu Hause. „Auch hier kann ein gutes Frühstücksangebot am Arbeitsplatz die nötige Energie für den Tag liefern“, erklärt Pollner.

Die Rolle von Betriebsrestaurants und Micromarkets

Aus Sicht von Deutschlands größtem Contract Caterer könne das Betriebsrestaurant ein Hebel für eine gesündere Verpflegung am Arbeitsplatz sein. „In der Betriebsverpflegung kann man Mitarbeitende für das Thema bewusste Ernährung sensibilisieren und ihnen leckere und gesunde Zwischenmahlzeiten anbieten“, betont Eurest-Geschäftsführer Robert Pollner Laut Umfrage bringen sich die meisten Deutschen ihre Snacks von zu Hause mit (41 %). 13 Prozent kaufen sie sich während der Pause in Supermärkten und Convenience-Stores und nur fünf Prozent versorgen sich mit Zwischenmahlzeiten aus einem Betriebsrestaurant.

Dieses Potenzial will das Unternehmen nutzen. „Der Trend zum Snacken bietet großes Potenzial für Arbeitgebende. In der Umsetzung ist aber noch Luft nach oben. Als Deutschlands größter Betriebsgastronom wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen und unser Angebot weiter ausbauen“, sagt Pollner.

Als Ansatz nennt er hier „Micromarkets“. In diesen Shop-Konzepten gibt es kein Verkaufspersonal, aber ein individuelles Verpflegungssortiment, an dem sich die Mitarbeiter jederzeit bedienen können. Das Angebot umfasst unter anderem frische Zwischenmahlzeiten wie Porridge, Sandwiches, Wraps, Salate und verzehrfertiges Obst und Gemüse.

Über die Studie

Die Compass Group als Muttergesellschaft der Eurest ließ für die Studie „Global Eating at Work Survey 2023“ von Mitte November bis Anfang Dezember 2022 in 26 Ländern 35.000 Erwerbstätige befragen. In Deutschland wurden 1.945 Personen befragt.

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