Horecanews, 05.01.2024 – Mit täglich rund 17 Millionen Essensteilnehmern in Kitas, Schulen, Mensen, Seniorenheimen, Betriebsrestaurants und Krankenhäusern kommt der GV eine wichtige Rolle bei einer gesundheitsfördernden Ernährung in der Gesellschaft zu. Darüber waren sich sowohl die Repräsentanten der Gemeinschaftsgastronomie im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bundesverband) als auch Cem Özdemir, Bundesminister im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), bei ihrem Treffen Mitte Dezember einig.
„Die Gemeinschaftsgastronomie soll eine Vorreiter- und Vorbildrolle bei der Umsetzung der Ernährungsstrategie einnehmen“, erklärte Jörg Rutschke, Vorsitzender der Fachabteilung Catering Dehoga und CEO der SV Group. Umso wichtiger sei es dem Branchenexperten zufolge, „Probleme bei der Realisierung konkret zu benennen.“
In diesem Sinne stand im Fokus des Austauschs mit dem Bundesernährungsminister zum einen die Frage, wie Essen in der GV angesichts aktueller inflationsbedingter Preissteigerungen für Energie, Personal und Lebensmittel für die Gäste bezahlbar bleibt. Zum anderen, wie unter diesen Herausforderungen das Vorhaben der Bundesregierung, den Anteil an Bio-Lebensmitteln in der GV bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen, umgesetzt werden kann.
So verdeutlichten die Branchenvertreter, dass die Mehrkosten für Bio-Lebensmittel im Zuge der Inflation nicht finanzierbar sowie verpflichtende Vorgaben immer mit einem hohen Bürokratieaufwand verbunden seien. Dieser Bürokratieaufwand müsse abgebaut werden, forderten sie. Auch stellten die GV-Repräsentanten heraus, wie wichtig es sei, die Essensgäste über Ernährungsrisiken aufzuklären. Dies sei ihrer Ansicht nach grundlegende Aufgabe des BMEL. Zudem wiesen die Branchenvertreter darauf hin, dass in vielen Regionen Bio-Produkte nicht ausreichend verfügbar seien, um den Bedarf der Großküchen im Hinblick auf das 30-Prozent-Ziel zu decken.
Darüber hinaus stellten die GV-Vertreten Cem Özdemir gegenüber heraus, dass die Reduzierung von Lebensmittelabfällen – ein weiteres Anliegen des BMEL – bereits vielfach in der Branche mithilfe unterschiedlicher Konzepte und Initiativen umgesetzt werde: Dazu zählen unter anderem die Initiative des BMEL „Zu gut für die Tonne“, die Initiative „United Against Waste“ sowie die Kompetenzstelle der Außer-Haus-Verpflegung.
Die anwesenden Branchenvertreter wiesen jedoch auf wiederholt darauf hin, dass bei allen Herausforderungen der Gast mit seinen Ansprüchen an Geschmack, Qualität und Bezahlbarkeit im Mittelpunkt stehe. Final einigten sich die Teilnehmer darauf, im direkten Dialog zu bleiben, um realisierbare Maßnahmen auf dem Weg zu einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung zu entwickeln.